Cloud

Chancen und Risiken der Cloud

Reto Reber

Reto Reber10. September 2019

Allgegenwärtig: Die Cloud

Cloud Computing hat sich in den letzten Jahren als IT-Infrastruktur etabliert und ist als Thema allgegenwärtig. Damit die Cloud auch in Ihrem Unternehmen Erfolg bringt, lohnt sich eine vertiefte Auseinandersetzung. Wie bei fast allem, gibt es neben vielen Chancen auch Risiken. Am Anfang der Reise in die Cloud steht aber etwas, das gar nichts damit zu tun hat: Ein Plan, wie man seinen Stakeholdern Mehrwert bieten kann. Jede Organisation benötigt eine Strategie, welche auch als Guideline für die IT gilt.

«Es braucht einen Plan, wie man seinen Stakeholdern Mehrwert bieten kann»

Was beziehe ich aus der Cloud?

Ist im umgangssprachlichen Kontext mit der Cloud häufig ein Speicherdienst wie Dropbox, One-Drive oder Ähnliches aus einer Public Cloud gemeint, gibt es in der Businesswelt verschiedene Service- und Liefermodelle. Nachfolgend die wichtigsten.

Infrastructure as a Service (IaaS)
IaaS ist die unterste Schicht des Cloud Computing. Installation, Betrieb und Wartung der Komponenten liegen dabei in der eigenen Verantwortung, wobei die Hardware nicht mehr selbst gekauft und betrieben wird, sondern virtualisiert genutzt wird. Dabei werden Ressourcen wie Speicherplatz, Rechenleistung oder auch Netzwerke bezogen. Die Form der Nutzung bietet entsprechende Freiräume.

Platform as a Service (PaaS)
PaaS steht eine Ebene über IaaS. Das System wird in dieser Form nicht mehr durch den Nutzer selbst administriert und ein Zugriff auf die Recheninstanzen selbst gibt es nicht mehr. Er nutzt die flexible Skalierung der Ressourcen und die automatische Aufteilung der Verarbeitungseinheiten. PaaS kommt häufig dann zum Einsatz, wenn der Nutzer auf der entsprechenden Plattform Softwareapplikationen entwickeln und ausführen will.

Software as a Service (SaaS)
SaaS ist nochmals eine Ebene höher und wird auch als Software on demand bezeichnet. Dabei wird die Software direkt dem Enduser auf entsprechender Infrastruktur bereitgestellt. Der Zugriff erfolgt dabei meistens via Webbrowser aus dem Internet. SaaS-Lösungen sind häufig gekoppelt an typische digitale Geschäftsmodelle, wo auf Basis einer monatlichen Verrechnung die Lösung zur Verfügung gestellt wird. Eines der häufigsten Modelle ist dabei Freemium, bei welchem eine Basisversion der Lösung kostenlos genutzt werden kann, während zusätzliche Module und Funktionen kostenpflichtig sind.

  • Grafik Variante

Abbildung 1: Übersicht Servicemodelle (Quelle).
Legende: Blau = managed durch Kunden, Pink = managed durch Cloud-Anbieter. 

 

Public vs Private Clouds

Diese Servicemodelle werden über Public oder Private Clouds angeboten. Die Public Cloud gilt dabei als Standardmodell und ist der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Alle Apps, welche im Web genutzt werden können, fallen in diese Kategorie. Der Standort des Betriebs kann dabei nicht definiert werden, sondern man ist an den Standort des Anbieters gebunden.

Bei der Private Cloud wird die Lösungen speziell für einzelne Unternehmungen aufgebaut und bereitgestellt. Der Betrieb kann dabei durch die Unternehmung selbst oder durch eine dritte Partei erfolgen. Drittparteien betreiben Private Clouds meistens für mehrere Kunden, wobei die Abschottung der Clouds durch virtuelle Netzwerke erfolgt.

Vor- und Nachteile der Cloud

Hauptvorteil einer Cloud ist die Verfügbarkeit und Skalierbarkeit der Ressourcen. Benötigen Firmen beispielsweise saisonal zusätzliche Rechenleistung, stellen die erwähnten Modelle für diese Zeitspanne die benötigten Ressourcen zur Verfügung. So muss keine zusätzliche Hardware angeschafft werden. Welches Servicemodell das richtige ist, kommt auch auf das intern vorhandene Know-how an. Es kann durchaus sinnvoll sein, den Weg in die Cloud schrittweise vorzunehmen.

Will man jederzeit und überall auf Daten zugreifen können, kommt man an einer Cloud-Lösung nicht vorbei

Nebst den Vorteilen gilt es zu beachten, dass mit dem Bezug von externen Leistungen Abhängigkeiten geschaffen werden. Man sollte sich unbedingt die Frage stellen, was mit den Daten passiert und wer die Hoheit darüber hat. Auch wenn es noch so grotesk klingen mag: Es ist wichtig, dass man weiss, wie man seine Daten wieder zurückerhält. Des Weiteren ist Sensibilität in der Nutzung gefragt. Gibt man Login-Informationen preis oder werden diese mutwillig gestohlen, ist man Risiken ausgesetzt. Auch aus diesem Grund braucht es Backup-Szenarien in der Cloud.

Antriebsfaktoren

 

Megatrends

  • Urbanisierung
  • Geschwindigkeit des technologischen Wandels

Generell

  • Kosteneinsparung, -variabilisierung, -transparenz
  • Erhöhung der Flexibilität
  • Verbesserung der Qualität und der Effizienz
  • Mangel an qualifiziertem Personal, Know-how
  • Konzentration auf Kerngeschäft

Digitalisierung

  • Digitale Geschäftsmodelle
  • Agilität der IT-Systeme
  • Globale Wertschöpfungsketten
  • Wettbewerbsdynamik
  • IT-Sicherheit

Hemmfaktoren

 

Generell

  • Personalabbau
  • Kontrollverlust
  • Vertrauen in die Partnerschaft
  • Mangelnde Offenheit für neue Konzepte
  • Mangelnde Erfahrung mit komplexen Verträgen
  • Regulatorische Anforderungen

Cloud-Spezifische

  • Sicherheitsrisiken
  • Portabilitätsrisiken
  • Lieferantenbindung «lock in»
  • Cloud Application Governance, z.B. unklare Lizenzierungsmodelle
  • Einbindung der Cloud Services in Wertschöpfungskette
  • IT-Sicherheit
  • Regulator/Compliance

Die richtige Cloud Strategie

Um für das eigene Unternehmen die ideale Lösung zu finden, sollten Sie sich auf strategischer Ebene damit auseinandersetzen, idealerweise mit einer Sourcing- und Cloudstrategie, welche die Frage «warum wollen wir was, wie, wann wo sourcen» beantwortet.

Die Base-Net IT Services AG begleitet Unternehmen auf dem Weg in die Cloud. Egal ob auf strategischer/konzeptioneller Ebene oder in der Umsetzung: Die Bedürfnisse des Kunden werden ins Zentrum gestellt. Die Cloud unterstützt dabei ideal, wenn die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden, Lieferanten und Kunden mit passenden Lösungen auf das nächste Level gebracht werden soll.