Eine kurze Geschichte der Stechuhr

Machen Sie es sich gemütlich. Heute möchten wir Sie mitnehmen auf eine Reise durch die Geschichte der Stech- und Stempeluhr. Denn das Rad der Zeit dreht sich auch für Uhren. Technologien, die wir heute als veraltet betrachten, waren einst die Innovationen, welche die Welt, in der wir heute leben, weitreichend veränderten.

Aber lassen Sie uns lieber von vorne beginnen:

Chronik einer Stechuhr – vom 18. Jahrhundert bis heute

Vor-Industrialisierung: Arbeitszeitkontrollen für Beamte und Nachtwächter

Wer den Beginn der Stechuhren im Zeitalter der Industrialisierung vermutet, der irrt. Denn die Arbeitszeiterfassung lässt sich bereits ins 18. Jahrhundert datieren. Genauer gesagt, ins Jahr 1797. Sie geht zurück auf den britisch-amerikanischen Physiker Sir Benjamin Thompson, dem München auch seinen Englischen Garten zu verdanken hat. Dieser führte in seinem Amt als bayerischer Kriegsminister eine einfache Kontrolluhr ein, die es ihm ermöglichte, zu überprüfen, ob Beamte im Polizeidienst ihrer Pflicht auch gewissenhaft nachkamen. Denn im Gegensatz zum Stereotyp der heutigen Beamten, die als besonders pflicht- und verantwortungsbewusst gelten, mussten ihre Vorgänger anscheinend erst dazu bewegt werden, die Arbeitszeit lieber im Büro statt im Wirtshaus zu verbringen.

Die Funktion der Uhr war ziemlich simpel: Jeder Beamte hatte eine individuelle Kennmarke, die er durch den Schlitz der Kontrolluhr werfen musste. Im inneren befand sich ein Behälter, der in Fächer unterteilt war und sich im Rhythmus der Zeit drehte.

Früher war es ausserdem gang und gäbe, dass Nachtwächter durch die Stadt patrouillierten, um z. B. vor Feuer oder Dieben zu warnen. Um zu beweisen, dass sie ihrer Pflicht ordnungsgemäss nachgingen, verkündeten sie die Zeit oder sangen Lieder – die sogenannten Nachtwächterrufe. Inspiriert von der «Polizeyuhr» gedieh die Idee, die Arbeitszeit von Nachtwächtern auch durch Kontrolluhren überprüfen zu lassen und so auf den nachts durchaus nicht immer gewünschten Gesang zu verzichten.

Industrielle Revolution: Der Erfolg der Stechuhr ist nicht mehr aufzuhalten

Mit der Erfindung der Dampfmaschine und der daraus resultierenden Industrialisierung in Westeuropa und den USA im 19. Jahrhundert wird auch eine neue Form der Arbeitszeiterfassung benötigt.

Wo zahlreiche Arbeitende bei Schichtbeginn gleichzeitig in die Fabrikhallen eintrudeln, muss es schnell gehen. Technisch einfache Kontrolluhren wie die oben genannten Nachtwächteruhren sind daher keine Lösung.

Stattdessen blüht der Erfindergeist unter den neuen Arbeitsbedingungen auf. So entwirft der Deutsche Richard Bürk 1879 den ersten «Arbeitenden-Kontrollapparat», der es vielen Arbeitenden ermöglicht, ihre Arbeitszeiten kurz hintereinander mechanisch zu erfassen.

Doch er ist nicht der Einzige, der für Kontrolluhren schwärmt. Konkurrenz kommt unter anderem aus den USA, z. B. in Form

• des Schlüsselapparates der Bundy Manufacturing Company
• des Radialapparates der Dey Time Register Company
• des Kartenapparates der International Time Recording Company

Grösster amerikanischer Kontrolluhrproduzent wurde aber bald ein Unternehmen, das viele nicht mehr in seiner ursprünglichen Funktion kennen: IBM.

Und so ist das Stempeln in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Normalität im Arbeitsalltag Tausender Fabrikarbeitenden.

Digitale Revolution – Stechen war vorgestern, die Zeiterfassung ist längst digital

Klassische Stechuhren sind in den meisten Betrieben längst obsolet. Die digitale Revolution erlaubt es den Unternehmen heute auf eine Vielzahl von Wegen die Arbeitszeit der Mitarbeitenden zu erfassen. Moderne Terminals, Lösungen über Mobile-Applikationen, die Einbindungen von Outlook sowie Browser-Lösungen bieten neben Komfort auch die notwendige Flexibilität. Kennen Sie alle Möglichkeiten, die Ihnen unsere modernen Zeitwirtschaftssysteme heute für die Zeiterfassung bieten? Wenn nicht, beraten wir Sie gerne und zeigen Ihnen die beste Lösung für Ihre Bedürfnisse auf.

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http://www.kontrolluhren.de/download/zeit-ordnung.pdf